Am 23. Februar ist Bundestagswahl.
Ja, die Ampelkoalition ist aus den unterschiedlichsten Gründen gescheitert.
Ein Weiter war nicht mehr möglich, Neuwahlen sind angesetzt.
Bei manchem von uns eine Erlösung – bei manchem ein Schade.
Bei manchem bejubelt, jetzt kommt etwas Neues – Aufbruch – es geht aufwärts,
bei manchem, was jetzt, das bringt doch alles nichts, da kommt nichts heraus – Frust.
Die Stimmung ist sehr unterschiedlich, teilweise gedrückt, depressiv, lustlos.
Für mich klingt die Adventsbotschaft noch nach: Die Könige waren auf dem Weg, sie folgten einer Botschaft, sie hatten eine Vision, eine Hoffnung, sie begaben sich auf den Weg.
Für mich klingt die Weihnachtsbotschaft noch nach: Fürchtet euch nicht!
Die vielfältigen Krisen und die komplexen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, mögen manchmal dazu verleiten, zu resignieren und die Schultern zu zucken, weil man ja vermeintlich nichts ändern kann. Aber Gesellschaft lässt sich gestalten. Und es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen von uns das zu tun.
Mich als Christ ermutigt dazu: "Fürchtet euch nicht"
Die christlichen Kirchen wollen zur Bundestagswahl ihre Stimme hör- und sichtbar machen. Unter dem Motto «Für alle. Mit Herz und Verstand» rufen sie die Bevölkerung auf, durch aktive Teilnahme an Wahlen die Demokratie zu stärken. In den Mittelpunkt rücke man dabei die Werte Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt.
Die Würde und die Freiheit des Menschen sind unantastbar. Das ist eine christliche Grundüberzeugung, und das steht im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vor allem anderen und bestimmt die gesamte staatliche Ordnung. Die Menschenwürde und die Freiheit kommen allen zu und sind wechselseitig anzuerkennen. Wenn es um Würde und Freiheit geht, geht es immer auch und vor allem um die Würde, die Freiheit und das menschenwürdige Leben der Anderen. Eine Reklamation allein der eigenen Würde und Freiheit, die mit der Diffamierung anderer einhergeht, widerspricht dem Würde- und Freiheitskonzept fundamental. Niemand kann legitimerweise Ansprüche erheben, die er oder sie anderen verweigert.
Die Würzburger Theologin Michelle Becka schreibt hierzu:
„Die Freiheit, die zu verteidigen ist, ist die Freiheit aller, nicht nur die eigene. Das wäre nicht Freiheit, sondern Egoismus.“
Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen hierfür alles zu tun, um diese Errungenschaft in Deutschland zu erhalten.
Das heißt für mich:
Mein Wahlrecht anzunehmen und wählen zu gehen
Meine Stimme einer Partei – einer Person zu geben, die für die demokratischen Werte einsteht
und nicht einer rechten Partei das Feld zu überlassen!
Thomas Krieger