Die Gemeinde Sankt Barbara Pannesheide

St. Barbara (c) CuF

St. Barbara war die kleine, aber sehr aktive katholische Pfarrgemeinde in Pannesheide.

Wer Pannesheide nicht kennt: es ist der nordwestliche Teil von Kohlscheid.
Wer Kohlscheid nicht kennt: es ist einer der drei Stadtteile von Herzogenrath.
Wer Herzogenrath nicht kennt: eine Stadt nördlich von Aachen.
Wer Aachen nicht kennt: ist selber schuld.

Pannesheide hat alte dörfliche Strukturen, vermischt mit viel neuer Bebauung. Auch  unsere Gemeinde spiegelt das wieder: ein Miteinander von Alt und Jung.

Seit dem 1. Januar 2010 sind die Kohlscheider Pfarren zur Großpfarre Christus unser Friede fusioniert worden. Sankt Barbara soll innerhalb dieser Pfarre weiterhin eine aktive Gemeinde rund um unsere Kirche sein.

Ein Rundgang durch die Kirche:

Geweiht ist sie der hl. Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Der Legende nach lebte die heilige Barbara im 3. Jahrhundert in Kleinasien. Ihr Vater, ein heidnischer reicher Kaufmann, liebte seine Tochter über alles. Da er jedoch auch sehr eifersüchtig und argwöhnisch war, sperrte er sie immer in einen Turm ein, wenn er verreisen musste. Während einer seiner Reisen lernte Barbara den Glauben an Jesus Christus kennen, erkannte darin ihre Berufung und ließ sich taufen. Als der Vater von seiner Geschäftsreise zurückkam, stellte er erstaunt fest, dass der Turm statt zwei nun plötzlich drei Fenster aufwies. Als er seine Tochter zur Rede stellte, gestand sie ihm, dass sie Christin sei und zur Erinnerung an die heilige Dreifaltigkeit diese drei Fenster im Turm haben wollte.
Der Vater war entsetzt und versuchte alles, um sie vom Christentum abzubringen. Aus Enttäuschung und Wut über ihren Starrsinn denunzierte er sie selber bei den Autoritäten. Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein Zweig in ihrem Kleid. Sie stellte den verdorrten Kirschbaumzweig in ihren Trinknapf. Als sie zum Tode verurteilt wurde, war der Zweig aufgeblüht – ein Zeichen des neuen und ewigen Lebens, das die Heilige erwartete.

Die Kirche ist eine rechteckige, einschiffige Hallenkirche aus dem Jahr 1929. Sie greift architektonisch Elemente der Barbara-Legende auf. So finden sich überall Fenster in einer Dreieranordnung, die auf die Dreieinigkeit Gottes hinweisen. Auch der massive Turm ist eine Anspielung auf das Attribut der Heiligen.

  1. Die Ausmalung des Altarraums wurde von der Firma Phillip, Aachen, in 1986 ausgeführt. Der Entwurf stammt vom polnischen Künstler Wlodzislaw Sier (1944). Das Bild stellt Kreuz und Lebensbaum kulissenhaft in zwei Ebenen hintereinander dar.
  2. Das Tabernakel ist seit 1929 in der Kirche. Es war das Herzstück des vormaligen Hochaltares, der von den Franziskaner-Patres aus Bleyerheide der Kirche gestiftet wurde. Seit 1986 steht es nach seiner Restaurierung durch Peter Bücken an seinem heutigen Platz. Es ist in eine freistehende Steinstele aus scharriertem belgischem Granit eingelassen.  
  3. Die Barbara-Figur stammt aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist 1,24 m hoch, 45 cm breit, aus Pappelholz gefertigt und nach ihrer Restaurierung wieder in den ursprünglichen Farben gefasst. Sie schmückt die Kirche seit Ende 1931.  
  4. Das Kreuz im Altarraum ist das erste Vortragekreuz der Gemeinde. Es stammt noch aus der Zeit vor dem Kirchenbau.
  5. Der Altar wurde aus scharriertem belgischem Granit gefertigt und steht seit 1986 auf einer drei-stufigen Podestanlage. Die Mensa ruht auf vier Konsolen, die in Form eines horizontalen Andreaskreuzes ausgerichtet sind.
  6. Die Marien-Figur ist 1,30 m groß und aus Lindenholz gefertigt. Sie wurde von einer Südtiroler Holzschnitzwerkstatt nach gotischem Vorbild geschnitzt und stellt Maria als Königin mit Krone und als Mutter mit Kind dar. Gestiftet wurde sie von Adele Rothkranz und eingeweiht am 12. November 1983 vom damaligen Pfarrverweser Kaplan Heinz Fröschen.
  7. Der Taufstein ist kelchförmig aus scharriertem belgischem Granit gearbeitet und mit einem Deckel aus Gelbbronze von Peter Bücken aus dem Jahr 1986 bekrönt.
  8. Der Ambo aus scharriertem belgischem Granit mit einer Eichenholzauflage wurde 2012 errichtet. Passend zum Altar ist der Fuß des Ambos ebenfalls wie ein horizontales Andreaskreuz gestaltet.
  9. Der Kreuzweg, am 2. März 1980 von Franziskanerpater Rufinus Reifenrath eingeweiht, wurde als Glasmosaik von Therese Gülpen-Royé (1919-2011), Broichweiden, geschaffen. Die Stationen sagen jeweils das Typische über das Leiden Christi aus. 
  10. Die erste, einfache Orgel wurde am 2. September 1959 durch eine größere der Firma Karl Kamps ersetzt. Sie hat 7 Register. Heute hat die Kirche zusätzlich eine Johannus-Orgel, die seit dem 4. Dezember 2005 erklingt. Diese hat 3 Manuale und 60 Register mit elektronisch erzeugten Klängen.
  11. Die Marien-Ikone mit der Darstellung der „Immerwährenden Hilfe“ stammt aus dem Atelier Pelzer. Sie ist auf einer Aluminiumplatte in Öl und Gold gemalt und seit August 1947 in der Kirche.
  12. Die Fenster wurden 1985 von der Firma Kuck, Eschweiler, in Kathedralglas gefertigt.

    Die drei Glocken sind (1) „Dem Herzen Jesu geweiht – „entzünde unsere Lieb dein Geläut“ (2) Der immerwährenden Hilfe geweiht – „stärke unsere Hoffnung dein Geläut“ und (3) der Hl. Barbara geweiht: „St. Barbara zur Ehr – unseres Glaubens starke Wehr“.

    Die Solaranlage auf dem Kirchendach ist als aktiver Beitrag zur Freude an und Bewahrung der Schöpfung zu verstehen. Sie verfügt über 80 Solarmodule, ist exakt nach Süden ausgerichtet und hat eine Leistung von 9600 Wp.

Lobt ihn mit Harfe und Zither, Flöten und Zimbeln!

Kirche St. Barbara nach dem Anstrich (c) M. Oerder

2005 Neue Orgel für St. Barbara

Über Jahrzehnte hat unsere Orgel in St. Barbara gute Dienste getan und uns in den Gottesdiensten begleitet. Mit sieben Registern und einem Manual gab sie aber unseren Organisten nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten. Seit langem wurde daher diskutiert, die Orgel zu erweitern oder eine neue zu beschaffen. Schließlich ergab sich eine sehr günstige Möglichkeit, an ein hervorragendes Instrument zu kommen, die der Kirchenvorstand dann gleich ergriff.

Pünktlich zu Beginn des Kirchenjahres 2005/2006 haben wir nun also die neue Orgel in St. Barbara: Ein Instrument der Firma Johannus, mit drei Manualen und 60 Registern. Die Klänge werden elektronisch über ein 8.1 Soundsystem wiedergegeben, sind aber von Original-Orgelpfeifen berühmter Orgeln erzeugt worden und als sogenannte "Samples" in unserer Orgel abgelegt. So kann der Originalklang berühmter Orgelregister in unserer Kirche erklingen. Die Qualität der Wiedergabe ist dabei so exakt und der musikalische Gesamteindruck so gut, dass auch zunächst skeptische Experten beeindruckt sind.

Der Spieltisch ist ein solides Eichenmöbel und wurde vom Organisten, Kirchenvorstand und weiteren Helfern in die Kirche und auf die Orgelbühne geschafft. Bilder davon sind unten zu sehen. Nach der Intonation durch die Experten der Firma Johannus kam die neue Orgel zu unserem Patronatsfest am 4.12.2005 zum ersten Mal zum Einsatz. Zur Freude der Gemeinde und zum Lobe Gottes, so wie die Psalmisten es schon vor dreitausend Jahren wollten (Psalm 150).