Wunderbares Geheimnis

Erstaunlich

der Stern über dem Stall

mit seinem Heu und Stroh.

Erfreulich

das Glück im Leiden

der Liebe und Sorgen.

Erbaulich

der Schatz im Schmerz

zwischen den Stühlen.

Versöhnlich

das Fest im Gegensatz

von Nähe und Ferne.

Verbindlich

das Lied vom Frieden

für alle Kriegsgebiete der Welt.

Verlässlich

der Klang der Freude

in den Muttersprachen der Erde.

Vertraulich

das Wort im Dialog

von Gott und Mensch.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2020 -
" … den Verzagten ein Licht", 26. Dezember.

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Da fällt ein Licht

Da fällt ein Licht
in dunkle Tage,
da springt ein
kleiner Funke über,
da wird es hell
in dir und mir.

Da kommt ein Gott
als Mensch zu uns
da kommt die Welt
zu ihrem Ursprung,
da wird es gut
in dir und mir.

Da leuchtet Gott
hinein ins Nichts,
da liegt das Kind
in unserer Armut
da wird es Weihnachten
in dir und mir.

Da beginnt die Liebe
nach uns zu suchen,
das Wort
wird Fleisch,
da wird Gott Mensch
in dir und mir.

Da bringt ein Engel
Friedensbotschaft,
da erkennen Menschen
neu ihr Ziel,
da wird es still
in dir und mir.

Da gehen Augen
zueinander,
da finden Blicke
ihre Antwort,
da wird es warm
in dir und mir.

Da steht ein Stern
am nächtlichen Himmel,
da wacht die Hoffnung
wieder auf,
da wird es Tag
in dir und mir.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 1997 -
"Ein Stern geht auf in dunkler Nacht", 24. Dezember.

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In jeder Hl. Nacht

In jeder Hl. Nacht
öffnet sich der Himmel,
die Erde hält den Atem an
und alle Welt schweigt
in der Gegenwart
Gottes.

In jeder Hl. Nacht
kommen die Engel in
Scharen vom Himmel,
um uns Menschen auf
Erden das Lied von
der Ehre Gottes und
vom Frieden auf Erden
anzustimmen.

In jeder Hl. Nacht
folgen Hirten dem Ruf
der Engel. Könige brechen
auf und werden für uns
zu Wegweisern zum neu
geborenen König im Stall,
damit auch wir ihm huldigen
und ihn anbeten.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2012 -
"Gott wird Mensch", 24. Dezember.

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Glanzlichter des Advents

Nicht Höchstleistungen
meine ich, wenn ich von
den Glanzlichtern des Advents
erwähne, sondern eher
sanfte Töne und Klänge.

Nicht an Spitzenergebnisse
denke ich, wenn ich die
Glanzlichter des Advents
hervorhebe, sondern an tiefe
besinnliche Momente.

Nicht von Superlativen
spreche ich, wenn es um
die Glanzlichter des Advents
geht, sondern von stillen,
verhaltenen Signalen.

Nicht den Marktschreiern
rede ich das Wort, wenn ich
die Glanzlichter des Advents
betone, sondern den mit
bereitem Herzen Hörenden.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2019 -
"Himmelsglanz in Erdentagen", 22. Dezember.

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Rückblick und Ausblick

Heute will ich auf die Zeit des
diesjährigen Advents zurückschauen
und die einzelnen Tage noch einmal an
meinem inneren Auge vorüberziehen lassen.

Welche Situationen haben in mir einen
besonderen Eindruck hinterlassen?
Welche Erfahrung bewegt, beglückt
oder bedrückt mich immer noch?

Wie gut ist es mir gelungen, bewusst
auf Weihnachten zuzugehen, oder
habe ich mich vom Wesentlichen
ablenken lassen?

Worauf freue ich mich im Blick
auf die noch verbleibenden Tage
dieser Adventszeit und das schon
nahende Fest der Weihnacht?

Wem fühle ich mich in diesem Jahr
besonders verbunden in guter
Erinnerung, in meinem dankbaren
oder fürbittenden Gebet?

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2008 -
"Licht aus Himmelshöhn", 22. Dezember.

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Für wen bist du gekommen?

Nicht für die Gescheiten,
sondern für die Gescheiterten
hast du unser menschliches Los geteilt.

Nicht für die Selbstsicheren,
sondern für die Verunsicherten
bist du einer von uns geworden.

Nicht für die Hochgeachteten,
sondern für die Verachteten
hast du unser Leben angenommen.

Nicht für die Besserwisser,
sondern für die Unwissenden
bist du als Mensch zu uns gekommen.

Nicht für die Wichtigtuer,
sondern für die Schüchternen,
hast du unser Mensch sein erwählt.

Nicht für die groß Herauskommenden,
sondern für die Zukurzgekommenen
bist du als Kind erschienen.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 1999 -
"Machet die Tore weit", 21. Dezember.

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„Tochter Zion freue dich!“

Lass dich besinnen
und bestimmen von den
vielen Freudenboten,
die dem Sohn Davids
den Weg bereiten!

Lass dich ansprechen
und anspornen
von den starken
biblischen Zusagen des
kommenden Messias!

Lass dich betreffen
und bewegen
von den prophetischen
Mahnungen des schon
nahenden Friedenskönigs!

Lass dich erheben und
beleben von den
zahlreichen Zeichen
und Spuren des
bevorstehenden Festes
der Gottesgeburt!

Lass dich einstimmen
und beflügeln von den
bald erklingenden Chören
der Engel und ihrem
Hosianna in der Höhe!

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2015 -
"HEBT EUCH, IHR TORE", 20. Dezember.

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Heute Abend

… ein adventliches Gedenken
halten für die Gedankenlosen,
Atemlosen, Heimatlosen.

… einen adventlichen Gedanken
sammeln für Zerstreute,
Enttäuschte, Gescheiterte.

… ein adventliches Memento
halten für Geschwächte,
Geschlagene, Geschundene.

… ein adventliches Wort
flüstern für Einsilbige,
Sprachlose, Verstummte.

… ein adventliches Stoßgebet
zum Himmel schicken für Trauernde,
Mutlose, Verzweifelte.

… eine adventliche Fürbitte
einlegen für Hoffnungslose,
Ausgegrenzte, Vertriebene.

… einen adventlichen Gruß
formulieren als Segenswunsch.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2016 -
"Wo bleibst du Trost?", 19. Dezember.

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Gott mit uns - Immanuel

Du redest nicht über
unsere Köpfe hinweg,
du gehst uns nicht aus
dem Weg, du gehst auf
uns zu, du stehst uns bei,
du Gott mit uns.

Du nimmst uns wahr,
übersiehst uns nicht,
lässt uns nicht links liegen,
du weißt wer wir sind,
spürst, wie uns zumute ist,
du Gott mit uns.

Du bist uns nah,
hältst uns dich nicht auf Distanz,
du gehst auf uns ein,
bleibst uns zugewandt
mit deiner Sympathie,
du Gott mit uns.

Du schottest dich nicht ab,
bist erreichbar und ansprechbar,
du verfügst nicht über uns,
achtest unsere Freiheit,
wendest alles zum Besten,
du Gott mit uns.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2016 -
"Wo bleibst du Trost?", 18. Dezember.

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Ihr Engel!

Ja, ihr Engel,
wie aus einer
anderen Welt
kommt und geht
ihr leise einher.

Ja, ihr Engel,
ohne Anmeldung
steht ihr vor uns,
um anzukündigen,
wer Gott ist.

Ja, ihr Engel,
ihr bleibt in der Nähe,
wenn andere längst
gegangen sind, und
nehmt uns in Schutz.

Ja, ihr Engel,
unablässig betet ihr,
damit wir als gestandene
Frauen und Männer eintreten
für die größere Ehre Gottes.

Ja, ihr Engel,
als unsichtbare Wesen
verbindet ihr Himmel und Erde,
Gott und uns Menschen.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2011 -
"Wache und warte!", 17. Dezember.

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Mir geschehe nach deinem Wort

In dieser Antwort Marias auf die Botschaft des Engels liegt auch für uns ein Schlüssel zum tieferen Verstehen und Einüben unserer Beziehung zu Gott. Wenn wir in dieser Haltung dem begegnen, was uns täglich widerfährt, können wir vertrauensvoller leben.

Mir geschehe nach deinem Wort,

• nicht nach der Meinung der Leute
• nicht nach eigenem Gutdünken
• nicht nach meinen Selbstzweifeln
• nicht nach den Angriffen von außen
• nicht nach dem Urteil meiner Gegner
• nicht nach der Geringschätzung meiner selbst
• nicht nach meinen Selbsttäuschungen

Mir geschehe nach deinem Wort, denn

• dein Wort ruft alles ins Dasein,
• dein Wort ist Licht und Wahrheit
• dein Wort ist der Boden, auf dem ich stehe
• dein Wort erschließt Quellen der Kraft
• dein Wort schenkt mir einen neuen Anfang
• dein Wort verheißt Zukunft
• dein Wort ermutigt und befähigt zum Leben
• dein Wort schenkt Trost und Frieden
• dein Wort schafft Vertrauen und Treue
• dein Wort gibt meinem Herzen Ruhe und Erfüllung
• dein Wort teilt dich mir mit
• dein Wort bleibt auf ewig.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 1997 -
"Ein Stern geht auf in dunkler Nacht", 15. Dezember.

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Sieben Friedenslichter

Für den Frieden im eigenen Herzen und
weltweit will ich ein Friedenslicht entzünden,
damit Krisen gelöst und Kriege beendet werden.

Für den Mut will ich ein Friedenslicht
entzünden, damit es allen den Rücken
stärkt, die derzeit schwere Lasten tragen.

Für die Hoffnung will ich ein Friedenslicht
entzünden, damit es dazu befähigt, mutig
und tapfer den eigenen Weg zu gehen.

Für die Gelassenheit will ich ein Friedenslicht
entzünden, damit es die befreit, die in
Zwängen gefangen sich und anderen Gewalt antun.

Für die Achtsamkeit will ich ein Friedenslicht
entzünden, damit es alle aufhorchen lässt,
die taub geworden nur um sich selbst kreisen.

Für den Dank will ich ein Friedenslicht
entzünden, damit es alle erfreut, die sich
unermüdlich einsetzen für ihre Mitmenschen.

Für die Gemeinschaft will ich ein Friedenslicht
entzünden, damit es viele gute Wege aufzeigt,
wie wir heute dem Beispiel Jesu glaubwürdig
und konsequent folgen können.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2015 -
"HEBT EUCH, IHR TORE", 10. Dezember.

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Vorfreude bereiten

Kleine Vorfreuden
bereiten einander
in diesen Tagen
liebende Menschen.

Schlichte Vorfreuden
zeigen oft eine starke
Langzeitwirkung in
unseren Beziehungen.

Einfache Vorfreuden
nähren ein verzagtes
Herz und erheben es
aus den Niederungen.

Stille Vorfreuden
zaubern neue Farbe
und helle Begeisterung
in manch müde Gemüt.

Heimliche Vorfreuden
öffnen verschlossene
Augen für ungeahnt
neue Sichtweisen.

Geglückte Vorfreuden
bereichern Schenkende
und Empfangende in
gleicher Weise.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2019 -
"Himmelsglanz in Erdentagen", 11. Dezember.

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Um der Liebe willen

Wie viele Menschen werden
groß und stark, aber auch klein,
schwach und verwundbar
um der Liebe willen?

Wie viele Sorgen werden oft „hausgemacht“,
aber auch stille Opfer gebracht,
um der Liebe willen?

Wie viele Schritte werden schmerzlich gewagt,
aber auch versöhnliche Worte gesagt,
um der Liebe willen?

Wie viele Wege werden gemeinsam gewählt,
aber auch einsame Tränen gezählt,
um der Liebe willen?

Wie viel Kummer wird leidvoll erstritten,
aber auch bitterer Schmerz erlitten,
um der Liebe willen?

Wie viele Träume werden sehnlichst gehegt,
aber auch wahre Treue gepflegt,
um der Liebe willen?

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2019 -
"Himmelsglanz in Erdentagen", 12. Dezember.

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Credo

Ja, ich glaube,
dass nichts in dieser Welt geschieht
ohne deinen Willen, o Gott,
auch wenn ich so vieles nicht verstehe.

Ja, ich glaube,
dass du einen jeden Menschen von Ewigkeit her
gewollt und ins Dasein geliebt hast,
auch wenn nicht alle das so sehen.

Ja, ich glaube,
dass du viel mehr Geduld mit uns hast
und endlose Nachsicht übst,
auch wenn wir noch so kurzsichtig sind.

Ja, ich glaube,
dass du in Jesus Christus Mensch geworden bist
und seither in jedem Menschen auf uns wartest,
auch wenn wir dich so oft nicht erkennen.

Ja, ich glaube,
dass dein Geist auch heute die Herzen
vieler Menschen bewegt und befähigt,
auch wenn viele böse Geister am Werk sind.

Ja, ich glaube,
dass du inmitten deiner Kirche lebst,
dass du sie am Leben erhältst,
auch wenn viele ihr den Rücken kehren.

Ja, ich glaube,
dass du niemals aufhörst
in der Ohnmacht deiner Liebe
deine Allmacht zu offenbaren.

Ja, ich glaube,
dass du allein uns Menschen
Zukunft und Hoffnung gibst
über alle Grenzen weit hinaus.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 1997 -
"Ein Stern geht auf in dunkler Nacht", 11. Dezember.

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Zeitfenster

Zeitfenster des Advents
laden dazu ein, sich Zeit
zu nehmen, um ganz bei
sich selbst zu sein in
der Erwartung Gottes.

Zeitfenster des Advents
mahnen an, einander
mehr Zeit zu schenken,
sie miteinander zu teilen
nach dem Willen Gottes.

Zeitfenster des Advents
fragen nach, ob wir sie
genügend üben, die Kunst,
die Zeit zu ehren als
kostbare Gabe Gottes.

Zeitfenster des Advents
fordern auf, bei allem Zeitdruck
eine kleine Auszeit einzulegen,
um zur Ruhe zu kommen
in der Gegenwart Gottes.

Zeitfenster des Advents
legen ans Herz,
Augenblicke der Stille
zu suchen und zu finden
im Atemraum Gottes.

Zeitfenster des Advents
tun sich wunderbar auf, um sie
zu nutzen und zu schätzen
als Gnadenzeit Gottes.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2015 -
"HEBT EUCH, IHR TORE", 11. Dezember.

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Adventliche Begegnungen

Schlicht und einfach
wie all das wahrhaft
Große im Leben
geschehen sie auch heute:
die Begegnungen des Advents.

Still und lautlos
wie die Wunder
der Liebe berühren
sie uns auch heute:
die Begegnungen des Advents.

Gut und beglückend
wie die Nähe eines
Freundes wirken
sie auch heute:
die Begegnungen des Advents.

Herzlich und tröstlich
wie die Güte
unseres Gottes
helfen sie auch heute:
die Begegnungen des Advents.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2011 -
"Wache und warte!", 9. Dezember.

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Zeichen setzen

Ein Zeichen der Hoffnung
setzen durch ein gutes Wort
oder ein stilles Stoßgebet.

Ein Beispiel der Glaubwürdigkeit
geben durch Versprechen,
denen entsprechende Taten folgen.

Wahre Größe zeigen im Widerstand
gegen die Macht der Kleinkarierten
und die Panikmache der Kleingeister.

Sich als Anwalt stark machen
für Geschwächte und Schwache,
Unbeholfene und Benachteiligte.

Ein Bote des Trostes werden
auch aufrichtige Zuwendung
und aufmerksame Anteilnahme.

Ein Signal für mehr Lebensfreude
senden durch ein heiteres Lächeln
und ein freundliches Gesicht.

Zeichen der Treue miteinander teilen
im einfühlsamen Mitgehen
bewährter Freundschaft.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2020 -
"… den Verzagten ein Licht", 9. Dezember.

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Die vielen Kleinigkeiten

Unser tagtägliches Leben besteht aus vielen,
oft unzähligen und unseligen Kleinigkeiten,
über die wir uns ärgern, an denen wir uns
aufreiben, und die wir oft beklagen.

Aber es gibt doch auch jene kleinen Freuden
und Aufmerksamkeiten, die uns gut tun,
die uns helfen und froher machen.

Es gibt sie, jeden Tag neu, die Hoffnungszeichen
und Ermutigungen. Sie kommen unvorhergesehen
und überraschend. Sie sind unscheinbar.
Sie können übersehen und übergangen werden.

Ich erinnere an Menschen, die wir als Frohnaturen
kennen. Ich denke an Gutmütige, die eine Wohl-
tat sind, obwohl sie nichts Auffallendes tun.

Es gibt sie – auch heute noch – die treuen Seelen,
die heiteren Wesen, die Wohlwollenden und
Einfühlsamen, die einfach da sind und gut sind.
Es gibt sie überall, die stillen BeterInnen und
unaufdringlichen Helfer, die aufmerksamen ZuhörerInnen.

Für die vielen kleinen Dienstboten und HeldInnen
des Alltags will ich dankbar sein und mich von
Herzen an ihnen freuen.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 1999 -
"Machet die Tore weit", 6. Dezember.

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Unglaublich viel Gutes

Tagtäglich geschieht
auch in unserer Zeit
unglaublich viel Gutes
durch Menschen, die es
in aller Stille für andere tun.

All das Gute, das so viele
hilfsbereite und einsatzfreudige
Frauen und Männern in aller Welt
täglich tun, macht kaum Schlagzeilen.

Oft wird es von anderen zu wenig
beachtet oder wahrgenommen,
obwohl es unvorstellbare Nöte
wendet, Sorgen erleichtert,
Kummer und Schmerzen lindert.

Sehr vielen kleinen Leuten
an vielen unscheinbaren Orten verdanken
wir, dass Notleidende nicht vergeblich
gehofft haben, dass Leidtragende
nicht umsonst gebetet haben.

Heute sei an sie alle ganz besonders
gedacht und ihnen ausdrücklich gedankt
mit einem herzlichen „Vergelts Gott!“

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2016 -
"Wo bleibst du Trost?", 6. Dezember.

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Lobpreis im Nebel

Ja, es ist möglich,
dass Menschen auch
in düsteren „Nebelzeiten“
ihren Gott loben
und preisen.

Ja, es ist wirklich wahr,
dass Menschen auch
in schweren Enttäuschungen
ihr Vertrauen auf Gott
treu pflegen und leben.

Ja, es ist erstaunlich,
wie Menschen auch
unter schlechten Bedingungen
ihre Freundschaft mit Gott
nicht aufkündigen.

Ja, es ist wunderbar,
wie Menschen auch
angesichts furchtbarer Ereignisse
an ihrem Gott festhalten und
trotz allem auf ihn vertrauen.

Text: (C) Paul Weismantel, Fastenkalender 2020 -
"Um Gottes Willen", 28. Februar.

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Hl. Barbara – Starke Frau

Als eine von den vierzehn
Nothelfern steht die Hl. Barbara
nicht nur auf dem Gnadenaltar
in der Basilika von Vierzehnheiligen,
sondern vielen bei, die derzeit
verzagt oder verzweifelt sind.

Die Schutzpatronin der Bergleute
kennt nicht nur die häufig
unbemerkte Not, sondern auch die
von so vielen, die darunter leiden,
nicht gesehen, zu wenig beachtet,
geschätzt und gewürdigt zu werden.

Wie Barbara kümmern sich heute
viele beherzte Frauen ehrenamtlich
um Fremde und Geflüchtete,
Bedrängte und Bedürftige, nehmen sich
ihrer an, stehen ihnen bei und treten für
ihre Rechte ein, um Gottes Willen.

Es sind starke Frauen wie Barbara,
die mit leidenschaftlichem Einsatz für
die Menschenwürde kämpfen und so
erstarrtes Leben zum Blühen bringen,
sogar an vermeintlich dürren Zweigen –
nicht nur im Advent.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2019 -
"Himmelsglanz in Erdentagen", 4. Dezember.

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Die bangen Nächte

Es gibt sie wohl für jeden Menschen, jene bangen, oder wir könnten auch sagen, schlaflosen Nächte.

Wenn einem nachts, wo wir eigentlich zur Ruhe kommen wollen, etwas keine Ruhe lässt.

Wenn einem so viele Gedanken einfallen, die Kopfzerbrechen Bereiten.

Wenn so viele Fragen da sind, auf die es keine Antwort gibt, so viele Probleme, für die ich noch keine Lösung weiß.

Wenn einen Erfahrungen mit Menschen belasten und an so vielem zweifeln lassen.

Wenn ich erschüttert und verunsichert bin, vom vielen Hörensagen.

Wenn ich in Sorge bin um einen lieben Menschen, dem ich nicht helfen kann.

Wenn die Schatten der Angst sich über einen legen und bedrücken.

Dann ist es tröstlich, wenn ich weiß, wohin ich mich wenden kann, von wo ich Hilfe erwarten darf.

Dann hilft es, wenn ich den Himmel anrufen und meine Not ins Gebet nehmen kann und zur Sprache bringe.

Dann gibt es Hoffnung, das Ende und die Wende der bangen Nacht zu ersehnen und zu erbeten.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 1992 -
"Tauet Himmel", 4. Dezember.

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Umkehren

Umkehren möchte ich in den
kommenden Tagen des Advents
aus meinen falschen Vorstellungen,
aus meiner Halb- und Hartherzigkeit,
aus meiner nachlässigen Achtsamkeit,
aus meinem oberflächlichen Beten.

Einkehren möchte ich in den
kommenden Tagen des Advents
in die Mitte meines Lebens,
in die Stille meines Herzens,
in die Tiefe meiner Seele,
in die Gegenwart Gottes.

Bekehren möchte ich mich in den
kommenden Tagen des Advents
zu mehr gelebter Wachsamkeit,
zum größeren Vertrauen auf ihn,
zur Vorfreude auf sein Kommen
zum wahren Gott meines Lebens.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2008 -
"Licht aus Himmelshöhn", 2. Dezember.

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so einfach

Es sagt sich so leicht,

es klingt so einfach

und ist doch das

größte Wunder

der Welt:

Gott wird Mensch.

Es sagt sich so leicht,

es klingt so einfach

und ist doch das

unglaublichste

Geheimnis

Aller Zeiten:

Gotte wird Mensch.

Es sagt sich so leicht,

es klingt so einfach

und ist doch die

alles übersteigende

Geschichte der

Weltgeschichte:

Gott wird Mensch.

Es ist nicht zu fassen,

es bleibt unbegreiflich

und doch wirklich

und wahr;

Gott wird Mensch.

Text: (C) Paul Weismantel, Abendlicher Adventskalender 2012 -
"Gott wird Mensch", 2. Dezember.

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