Die letzte Aufführung ist gespielt. Der letzte Vorhang ist gefallen. Die Bühne ist abgebaut. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, endlich wieder Theater zu spielen. Es war eine tolle Theatersaison 2023.
Hier ein Rückblick:
Ein starker Sturm reißt die Oberleitung der Bahnlinie Herzogenrath Aachen herab und zerfetzt das Mobilfunknetz. In der Folge muß der ICE 6948 einen außerplanmäßigen Halt in Kohlscheid einlegen, wo er am dortigen „Bahnhof“ eine illustre Gästeschar an Gleis 1 ausspült und dort stranden läßt. Die angekündigte Regionalbahn will und will nicht kommen und verspätet sich immer wieder.
Welche Szenen sich dann dort abspielen, zeigte die mitreißende Bahnhofs-Komödie in drei Akten der talentierten Autorin Winnie Abel mit dem Titel „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“, den die Theater AG St. Katharina Kohlscheid nach ihren Zwangspausen nach der Corona-Pandemie nun auf die Bühne brachte.
700 Gäste begeisterte die Laienspielgruppe bei ihren fünf Aufführungen dabei im Jugendheim St. Katharina und bewies nach der dreijährigen Pause, dass sie es immer noch draufhat. Ausgiebiges Lachen und begeisterter Applaus waren hörbare Folgen der Bühneninszenierung. Geplant war die Aufführung bereits für 2020, die dann aber wenige Tage vor ihrer Premiere aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt werden musste. Nun erfolgte die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor erwartungsvollem Publikum. Die Schauspielschar selber hatte einige Umbesetzungen vornehmen müssen, doch waren auch diese von Erfolg gekrönt.
So landeten auf Gleis 1 des Kohlscheider Bahnhofs ein angeschickerter Damenkegelclub, ein gehetzter Business-Manager, ein eigenwilliger Verschwörungstheoretiker, eine abgedrehte Motivationstrainerin und ein Ehepaar, für das Zug offenbar schon längst abgefahren ist. Dort trafen sie auf einen Landstreicher, einen überkorrekten Polizeibeamten, eine geistig verwirrte Dame, die auf den Gleisen umherirrte, sowie eine amerikanische Touristin, die weder Deutsch sprach noch verstanden hatte, das sie lediglich in Kohlscheid und nicht in Aachen angekommen war.
Winni Abel schaffte mit den von ihr geschaffenen Charakteren aber auch der erfundenen Handlung, Klischees der Bahnfahrt und Berufe zu bedienen. Mit den witzigen und schnellen Dialogen hat sie eine höchst amüsante Komödie geschaffen, die in Kohlscheid absolute Begeisterung fand. Und den 14 beteiligten Schauspielern gelang es, diese in eine lebhafte Handlung auf der Bühne umzusetzen. Bereits das Bühnenbild versprach Einiges, das die Gruppe abermals selbst entwarf und errichtete. Schließlich waren es die Kostüme aber vor allem die schauspielerischen Leistungen, die das Publikum begeisterten. In den drei Akten nahm das Drama vom Bahngleis, dem die Gestrandeten nicht entkommen konnte, so seinen Lauf und wurde zu einer abendfüllenden Komödie mit viel Spaß. Und die zahlreichen Bahnansagen, die die Gruppe zuvor auch selber produzierte, schafften mit ihrem professionellen Klang die perfekte Atmosphäre am Gleis.
In der turbulenten Bahnhofskomödie spielten mit:
Yvone Zieger als Bärbel, tollpatschige Kegelschwester
Biggi Müller als Thea, verfressene Kegelschwester
Marie Goldbach als Larissa, versoffene Kegelschwester
Andrea Goldbach als Lara, lästernde Kegelschwester
Robert Grabo als Viktor, gehetzter Businessmann
Paul Schäfermeier als Reinhold, Landstreicher
Andrea Schaffrath als Sieglinde Sieg, Motivationstrainerin
Dr. Jochen Jansen als Hubert, Verschwörungstheoretiker
Birgit Ligensa als Christa, wütende Ehefrau
Mario Goldbach als Klaus, Christas plumper Ehemann
Bernd Schaffrath als Konrad, überkorrekter Polizist
Ursula Baggen als Ilse, Psychiatriepatientin auf Abwegen
Sabine Böker / Christina Wienands als Stacy, amerikanische Touristin
Filippa Böker und Jonas Schaffrath sorgten als Technikteam für den guten Ton
Georg Schölzel half als Souffleur möglicherweise verlorengegangene Worte wiederzufinden
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